Was mich beschäftigt...

Im Durchschnitt...

…ist man viel zu selten am Meer.

Umso schöner war es, dass ich im Rahmen einer Dienstreise die Gelegenheit zu einem kurzem, aber intensiven Spaziergang an der Ostsee (Heiligenhafen) hatte.

Samstag morgen. Als der Wecker klingelte war es draußen noch stockfinster. Der Tag zuvor war super, aber auch sehr lang, weshalb diese Finsternis nicht ungelegen kam. Also habe ich mich nochmal rumgedreht und meinen geplanten Spaziergang um eine Stunde verschoben.

Es war gegen 7:30, als ich das Hotel Richtung Seebrücke verlassen habe. Es war kalt und ungemütlich, aber wenigstens hat es nicht geregnet. Noch nicht. Die Seebrücke war nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt und auch noch beleuchtet, als ich dort eintraf. Das war ein wundervoller Anblick.
Die Wolken hingen tief, es war windig und Regen hing in der Luft. Dieser eher unangenehmer Umstand war nicht mehr wichtig. Ich habe es genossen, mir den Wind um die Nase wehen zu lassen, während ich über die Seebrücke und danach über den Strand spazierte.
Später fing es dann doch noch an zu regnen und die Verabredung zum Frühstück wollte ich auch auf gar keinen Fall versäumen. Es war Zeit, zum Hotel zurückzukehren. Diese kurze Zeit am Strand war ein perfekter Start in den Tag.

Urlaub...

…ohne zu fotografieren kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Die meisten der Urlaubsbilder entstehen dabei meistens während des Sight-Seeings, bei kleinen Wanderungen oder Spaziergängen. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass ich auch bei diesen Fotos auf eine interessante Komposition achte.

Pals - Provinz Girona

Torroella de Montgrí - Weg zum Castell del Montgrí

Strand bei Sant Martí d'Empúries

Postkartenmotive sind dabei vollkommen in Ordnung. Es geht bei der Fotografie im Urlaub auch darum, eine schöne Szenerie und das damit verbundene Gefühl festzuhalten. Jawohl, das darf dann auch mal richtig kitschig sein.

Cap de Creus

Collioure, Frankreich

Diesmal hatte ich auch meine analoge Mamiya RB67 dabei. Den Klotz nimmt man eher nicht mit auf die Sight-Seeing-Tour, sondern schleppt ihn nur, wenn es in erster Linie ums Fotografieren geht.

Die bei meinem kleinen Fotoausflug an den nahe gelegenen Strand belichteten Filme habe ich diesmal zu MeinFilmLab geschickt. Von diesem Dienstleister habe ich schon oft gelesen und auch Ergebnisse gesehen. Ich wurde nicht enttäuscht! Die Scans sind wesentlich besser als alles, was ich mit meinem Consumer Flachbett-Scanner erreichen kann. Leider kann ich keinen Vergleich mit diesen konkreten Bildern zeigen, denn ich habe leider bei der Bestellung ein Kreuzchen vergessen, so dass die Negative entsorgt wurden.

Das ist bei MeinFilmLab der Standard, wenn man nicht explizit die Archivierung oder den Rückversand der Negative bestellt. Ich hätte lieber den Rückversand als Standard als die Mülltonne. Aber gut, ich denke, dieser Fehler lässt mich das Bestellformular beim nächsten mal sorgfältiger ausfüllen.

Alle folgenden Fotos sind mit der Mamiya RB67 Pro SD mit Kodak Portra 160 entstanden. Tendenziell habe ich immer leicht überbelichtet. Mir gefällt dieser Look gerade bei Landschaften und viel Sonnenlicht sehr gut.

Leicht zu übersehen...

...sind so manche Details am Strand und sehr vergänglich sind sie auch. Viele davon sind von Wind und Wellen geschaffen und sind vielleicht Minuten später schon wieder vergangen. Manche verblühen im wahrsten Sinne des Wortes. Manche sind komplex, chaotisch und mache minimalistisch und ruhig. Gemein ist allen, dass wir meistens achtlos daran vorbeilaufen, weil das Gesamtbild, der Ausblick auf das Meer und die Landschaft so viel beindruckender erscheint.

Ich mag sie sehr.

Einmal...

...Oslo und zurück. Ich habe mich unheimlich gefreut, zusammen mit meiner besseren Hälfte und guten Freunden mein Geburtstagsgeschenk anzutreten und mit der "Color Fantasy" von Kiel nach Oslo und wieder zurück zu reisen.

Erst aus dem "Pott" nach Kiel fahren, von dort dann mit einer (riesigen) Fähre nach Oslo und nach kurzem Aufenthalt, der genau für eine kurze Stadtrundfahrt reicht, wieder mit der Fähre zurück nach Kiel und anschließend wider mit dem Auto in die Heimat.  Ja, dass ist schon irgendwie ein bisschen verrückt, aber was soll ich sagen, es machte uns richtig viel Spaß!
Und eines haben wir uns vorgenommen: Die Tour machen wir noch einmal, aber mit ein paar Tagen Aufenthalt in Oslo, denn Die Stadt hat uns auf Anhieb gefallen und wir wollen noch mehr davon sehen.

Das Wetter hätte ich mir ein bisschen freundlicher gewünscht, aber man kann halt nicht alles haben. Trotzdem habe ich die Kamera(s) nicht in der Tasche gelassen und das beste daraus gemacht. Zeitweise war es so windig an Deck, dass ich mit 200mm Brennweite schon etwas kämpfen musste. Das war eine der wenigen Situationen, in denen ich mir ein 70-200mm mit Bildstabilisierung gewünscht habe. Aber da ich ohnehin meistens, und auch bei dieser Gelegenheit, mit kürzeren Brennweiten fotografiere, war das Fehlen des Stabilisators zu verschmerzen. Der Oslo Fjord bietet auch ohne Sonnenschein viele schöne Motive und es lässt sich vom Schiff auch prima mit der verschiedenen Brennweiten experimentieren. 

Wie erwähnt hatten wir in Oslo selbst nur begrenzte Zeit, was ich besonders im Vigeland-Park schade fand, denn alleine in diesem Park könnte ich Stunden oder Tage mit fotografieren verbringen.  Die Skulpturen dort haben mich sehr beeindruckt.

 

Ein Blick...

...in das eigene Archiv fördert manchmal bisher unbeachtete Schätze zu Tage. Auf den ersten Blick zu einfach, zu profan. Doch auf den zweiten (oder fünften) Blick entfaltet sich die Magie.

So erging es mir bei diesem Bild, als ich nochmal die wenigen Fotos, die ich dieses Jahr gemacht habe, angesehen habe.

Die Szene ist nicht weiter spektakulär. Wir waren schon wieder auf der Rückreise und schnappten auf der Fähre von Newcastle nach Amsterdam kurz vor dem Ziel ein wenig frische Luft an Deck. Die Nikon war schon eingepackt ich hatte "nur" dieFuji X100s zur Hand. Wir durchfuhren eine Nebelbank, durch die die Sonne nur als diffuser Schein zu erahnen war, aber dennoch einen schönen Schein auf dem ruhigen Meer hinterließ. Der Nebel schien auch alle Geräusche, samt denen der Schiffsdiesel, zu verschlucken. Auf mich strahlt dieses Bild eine unglaubliche Ruhe aus, fast schon meditativ.

Ich frage mich, wie es wohl an einer Wand wirkt. Nein, frage ich mich nicht wirklich. Es wird seinen Platz finden.